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eine schlichte Vase

Verfasst: Montag 9. Mai 2011, 23:28
von Joaquim
Hallo,
letztens hatte ich noch einen dünnen Stammabschnitt oder Astabschnitt zu einer Vase gerundet - mal wieder zu Testzwecken.

Material frische Olive, vor 18 Monaten geschlagen. Die Enden hatten etliche große Risse, die aber nur ca. 5cm tief waren.
http://250kb.de/u/110509/g/3T8mBgX5xe0O.gif
Vase 2.gif
Die Vase ist 31,5cm hoch, oben 10cm breit, unten 7,5cm breit
Wandstärke von oben bis unten 4mm, Boden ca. 14mm.
Tiefe der Vase innen 29,5cm
geschliffen bis 320er Körnung, innen die oberen 10cm bis 240, der Rest innen ungeschliffen, 1x geölt mit Walnußöl.

Nach dem Drechseln lege ich kleinere Werkstücke gerne in unsere Vorratskammer, die ist aus Kalk-Bruchsteinen gemauert und übers Jahr relativ feucht. Danach kommen sie in die Wohnung.

Zu den Testzwecken, bzw. was ich ausprobieren wollte:
a) In welchem Maße sich das Holz bei der geringen Wandstärke verzieht?
b) versch. Möglichkeiten des Aushöhlens der Vase ausprobieren

Bei der Außenform habe ich so lange Material abgetragen, bis mir der Verlauf der Maserung zusagte.

Die Innenform ist oben mit ca. 60mm Durchmesser vorgebohrt und weiter unten dann mit 40mm Durchmesser. Mein gekrümmtes Ausdrehwerkzeug paßte nicht in die Vase (zu breit), und ein gerades habe ich leider nicht.
Folglich mußte ich mir anders helfen. Im vorderen Bereich mit einer Röhre Material abgetragen und im hinteren Bereich dann mit einem Schaber, den ich mit Hilfe des Supports (mangels Auflagemöglichkeit) parallel zur Außenwand laufen ließ.
Da ich keinen geeigneten Schaber hatte, mußte wieder mal mein Alt-Metall-Lager durchgeschaut werden. Dort fand ich ein ca. 100cm langes 20x20mm STahl-Vollrohr an dem ich eine Befestigungsmöglichkeit für einen kleinen 10mm Rundstahlhalter anschweißen konnte, in dem ich dann einen angeschliffenen HSS-10mm Rundstahl als schneidenden Schaber einklemmte.
Das ganze hat dann leider doch etliche Stunden verschlungen, sodaß ich 2 lange Abende benötigte um die Arbeit abzuschließen.

Ihr Profis bekommt so etwas sicher einfacher hin, aber ich übe ja noch.

Gruß Dieter

Re: eine schlichte Vase

Verfasst: Dienstag 10. Mai 2011, 06:30
von Heinz-Josef
Hallo Dieter,

eine schöne Vase in Form und Maserung hast Du da gezaubert. Gratulation.

Gruß
Heinz-Josef

Re: eine schlichte Vase

Verfasst: Dienstag 10. Mai 2011, 06:44
von Erick
Hallo Dieter
Mir gefällt Deine Vase, für so eine schöne Maserung ist eine schlichte Form genau richtig !
Erick

Re: eine schlichte Vase

Verfasst: Dienstag 10. Mai 2011, 08:31
von Fritz-RS
'nmorgen, Dieter,

das ist genau das, was ich mir für solche Dinge vorstelle.
Von dieser Form habe ich einige Vasen, aber, gegen Deine aus diesem schönen Holz, sind sie nichts.
Mein einziges Plus:
Ich schleife bis unten, auch innen, bis 50 cm Tiefe.
Vielleicht sollten wir uns hierüber, auch über Tiefenausdrehwerkzeug, mal unterhalten.
Warum nur wohnst Du so weit entfernt??

Gruß Fritz

Re: eine schlichte Vase

Verfasst: Dienstag 10. Mai 2011, 11:30
von klaus-gerd
Warum nur wohnst Du so weit entfernt??
hallo Fritz,
ich glaube, Du irrst Dich.
Der weit weg wohnt, bist Du.
meine ich jedenfalls
KG

Re: eine schlichte Vase

Verfasst: Dienstag 17. Mai 2011, 12:02
von Joaquim
Fritz-RS hat geschrieben:'nmorgen, Dieter,

Mein einziges Plus:
Ich schleife bis unten, auch innen, bis 50 cm Tiefe.
Vielleicht sollten wir uns hierüber, auch über Tiefenausdrehwerkzeug, mal unterhalten.
Gruß Fritz
Hallo Fritz,
inzwischen habe ich noch eine Vase ähnlicher Dimension hergestellt (Stamm/Ast hatte übrigens einen tiefen Riss und eine weniger schöne Maserung), dabei habe ich gleich mal probiert bis unten zu schleifen.
Meine Werkstatt verfügt allerdings nur über eine Borhmaschinen-Welle mit Schleifmitteln was zumindest bis ca. 30cm funktioniert. Für größere Tiefen muß ich mir dann doch gelegentlich einen langen Stabschleifer anschaffen.

Den großen Riß habe ich übrigens mit Filterkaffee-Pulver mit Sekundenkleber gefüllt. Das paßt zur Olive eigentlich ganz gut und ließ sich auch gut schleifen. Für größere zu füllende Flächen würde ich dann aber doch eher ein Kunstharz mit Zusätzen verwenden und die deutlich längeren Aushärtzeiten inkauf nehmen.

Für die Tiefe: Diesesmal habe ich einen kurzen geraden Tassenstahlhalter (Tassenstahl aus Hartmetall) an ein Rohr mit ca. 100cm Länge geschweißt. Das ging schon besser. Leider habe ich den Fehler gemacht, daß ich ein hohles Rohr genommen habe, sodaß die Gefahr der Vibration gegeben ist. Wenn ich mal wieder Zeit habe und mir ein Vollmaterial-Rohr passender Dimension über den Weg läuft werde ich das ändern.

.... und so sammeln sich im Laufe der Zeit immer mehr brauchbare und weniger brauchbare Werkzeuge an, bis die Werkstatt überquillt. Da fällt mir gerade ein: Bei der Gelegenheit konnte ich meine selbst gebaute Lünette testen (von 4 bis 58cm Duchmesser). Klappt prima.

Gruß Dieter

Re: eine schlichte Vase

Verfasst: Dienstag 17. Mai 2011, 16:20
von Fritz-RS
Dieter,

ein Stabschleifer muß es nicht sein.
Das geht mit Bohrmaschine genauso gut.
Du brauchst nur einen langen Stab in der Bohrmaschine, an dem vorne das Schleifelement sitzt.
Zur bessereren Handhabbarkeit habe ich auf den Stab ein Stück Teflon-Hülse gesteckt, an der ich den Stab führe.
Die Verlängerungen sind aus Silberstahl, Ø 10mm und in verschiedenen Längen.

Gruß Fritz