Araukaria - ein Gast aus Südamerika
Verfasst: Samstag 9. September 2023, 11:59
Hallo Holzfreunde,
Araukaria araucana zählt zu den interessantesten Ausländern unserer heimischen Baumwelt. Erstens wegen ihrer Wuchsform und zweitens wegen ihrer Blätter, die keine sind aber auch keine Nadeln darstellen. Dieser Baum zählt erdgeschichtlich zu den frühen Gewächsen unseres Planeten, so wie der Gingko biloba. Die Menschen haben ihn weltweit verbreitet. Er wächst deshalb auch bei uns in Parks und Gärten. Seine Heimat ist Chile und Brasilien, wo er einstmals große Wälder bildete, bis sein Bestand durch Übernutzung gefährdet war und er unter Schutz gestellt werden musste. In Südamerika kann er sehr alt und groß werden. In Deutschland erreicht er selten mehr als 15 Meter. Auch seine Holz ist außergewöhnlich und in Textur und Aufbau anders als unsere heimischen Nadel- und Laubbäume. Falls sich in eurer Nachbarschaft eine Araukarie der Kettensäge ergeben muss, empfehle ich: Zugreifen! Aber bitte nur mit Handschuhen. Aus dem Kambium der frisch geschnittenen Stämme und Äste quillt ein klebriger Saft, der allen Reinigungsversuchen an der Hose widersteht.
Und das Holz ist oberaffengeil.
Die Jahresringe sind präzise konzentrisch. Das Holz trocknet schnell und (wirklich!) reißt nicht, auch nicht radial. Auf der Bank lässt es sich wie Butter bearbeiten. Die hier gezeigte bauchige Schale habe ich überwiegend innen mit dem geraden und gekröpften Haken und außen mit dem Meißel geschnitten. Die Späne sind lang und fest, die Oberflächen (bei scharfen Werkzeugen) so makellos, dass sich Schleifmittel erübrigen. Allenfalls rate ich zu 240er bis 320er Körnung. Leider hat sich bei dem von mir verwendeten Stammabschnitt partiell bereits ein Pilz in Kooperation mit Insekten durchs Holz gefressen. Da ich das Resultat dieser Zerstörung als künstlerisch wertvoll erachte, bleibt der Deckel vorerst so wie er ist. Vielleicht fällt mir irgendwann ein unversehrtes Stück Araukarie in die Hände...
Der Pott mit Deckel und Griff aus Ebenholz ist 135 mm hoch, hat einen Durchmesser von 170 mm und eine 9 mm dicke Wand. Das Holz ist weder mit Öl noch mit Wachs beschmiert.
Freundliche Grüße von Peter Gwiasda
Araukaria araucana zählt zu den interessantesten Ausländern unserer heimischen Baumwelt. Erstens wegen ihrer Wuchsform und zweitens wegen ihrer Blätter, die keine sind aber auch keine Nadeln darstellen. Dieser Baum zählt erdgeschichtlich zu den frühen Gewächsen unseres Planeten, so wie der Gingko biloba. Die Menschen haben ihn weltweit verbreitet. Er wächst deshalb auch bei uns in Parks und Gärten. Seine Heimat ist Chile und Brasilien, wo er einstmals große Wälder bildete, bis sein Bestand durch Übernutzung gefährdet war und er unter Schutz gestellt werden musste. In Südamerika kann er sehr alt und groß werden. In Deutschland erreicht er selten mehr als 15 Meter. Auch seine Holz ist außergewöhnlich und in Textur und Aufbau anders als unsere heimischen Nadel- und Laubbäume. Falls sich in eurer Nachbarschaft eine Araukarie der Kettensäge ergeben muss, empfehle ich: Zugreifen! Aber bitte nur mit Handschuhen. Aus dem Kambium der frisch geschnittenen Stämme und Äste quillt ein klebriger Saft, der allen Reinigungsversuchen an der Hose widersteht.
Und das Holz ist oberaffengeil.
Die Jahresringe sind präzise konzentrisch. Das Holz trocknet schnell und (wirklich!) reißt nicht, auch nicht radial. Auf der Bank lässt es sich wie Butter bearbeiten. Die hier gezeigte bauchige Schale habe ich überwiegend innen mit dem geraden und gekröpften Haken und außen mit dem Meißel geschnitten. Die Späne sind lang und fest, die Oberflächen (bei scharfen Werkzeugen) so makellos, dass sich Schleifmittel erübrigen. Allenfalls rate ich zu 240er bis 320er Körnung. Leider hat sich bei dem von mir verwendeten Stammabschnitt partiell bereits ein Pilz in Kooperation mit Insekten durchs Holz gefressen. Da ich das Resultat dieser Zerstörung als künstlerisch wertvoll erachte, bleibt der Deckel vorerst so wie er ist. Vielleicht fällt mir irgendwann ein unversehrtes Stück Araukarie in die Hände...
Der Pott mit Deckel und Griff aus Ebenholz ist 135 mm hoch, hat einen Durchmesser von 170 mm und eine 9 mm dicke Wand. Das Holz ist weder mit Öl noch mit Wachs beschmiert.
Freundliche Grüße von Peter Gwiasda