"Rundmacher" erobern die Reichstadt Wetzlar
Verfasst: Donnerstag 3. November 2022, 14:05
Hallo Rundmacher und Rundmacherinnen,
die alte Reichsstadt Wetzlar in Mittelhessen, historisch bedeutsam über Jahrhunderte als Sitz des Reichskammergerichts und literarisch bekannt als eine Station der Laufbahn eines gewissen Johann Wolfgang von Goethe (1772) könnte sich zu einem Hotspot des ehrwürdigen Drechslerhandwerks entwickeln. Was ist in dieser von Fachwerkhäusern geprägten Stadt mit ihren 55000 Einwohnern geschehen?
Im Frühjahr rotteten sich hier einige Männer mit Affinität zum Holzhandwerk zusammen, sicherten sich einen ebenerdigen Laden im Zentrum und die wohlwollende Unterstützung der Stadt für ein mutmaßlich deutschlandweit einmaliges Projekt. Sie gründeten den „Verein zur Förderung des Drechslerhandwerks Wetzlar e.V.“ und tauften sich selbst als „Die Rundmacher“.
Und dann ging es richtig zur Sache. Der Laden mit seinen großen Fenstern füllte sich mit einer schweren Drechselbank (natürlich einer hessischen Produktion der Marke Heyligenstaedt, Baujahr 1947), einer kleineren Bank, vielen weiteren Maschinen und Werkzeugen, ganz viel Holz und noch mehr bereits fertigen Erzeugnissen aus Holz.
Wer arbeitet in dieser im besten Sinne offenen Werkstatt? Ein gutes Dutzend Hobbydrechsler, die sich seit Jahren kennen vom Stammtisch der Rhein-Main-Drechsler. Und natürlich die Menschen, die beim Einkaufsbummel neugierig reinschauen, fasziniert zuschauen und bei Nachfragen über das Handwerk als kreatives Hobby von den jeweiligen Vorführern informiert werden. Natürlich darf jeder Besucher auch unter Anleitung selbst an den Maschinen arbeiten.
Bislang hat der Verein zwei Dutzend Mitglieder. Er wird gewiss wachsen. Die Rundmacher öffnen ihre Werkstatt für neugierige Menschen vorerst jeden Samstag von 10 bis 16 Uhr (Altstadt Langgasse 37).
Die Werkstatt ist zugleich auch Schau- und Verkaufsraum für fertige Objekte der dort arbeitenden Hobbydrechsler. Sie ist aber vor allem ein glaubwürdiger Raum für konkrete Informationen über ein altes Handwerk zur Bearbeitung von Holz. Seit anderthalb Jahrzehnten erleben wir überall in der Welt seine Renaissance. Sie ist verbunden mit der (Wieder)Entdeckung des Holzes als Werkstoff und der Erfahrung, dass kombinierte Kopf- und Handarbeit eine wunderbare Erfüllung verschaffen kann.
Gestern meldete Heinz Burkert, Vorsitzender des jungen Vereins, einen ersten Erfolg: die Tischlerinnung Lahn-Dill will künftig ihren Lehrlingen des dritten Lehrjahres Workshops in der Rundmacher-Werkstatt anbieten. Bis Weihnachten ist die Werkstatt Samstagnachmittag geöffnet. Für weitere Informationen empfehle ich die gut gegliederte Website www.die-rundmacher.de.
Offiziell wird die Werkstatt am Samstag, 26. November 2022, um 10 Uhr vom Magistrat der Stadt eröffnet. Wahrscheinlich wird der amtierende Oberbürgermeister in seiner Rede auch daran erinnern, dass in seiner Stadt 1854 ein gewisser August Bebel eine Lehre als Drechsler begann, dort später als Drechslermeister einen Betrieb gründete und danach einen festen Platz in der Weltgeschichte errang. August Bebel war Mitbegründer der deutschen Sozialdemokratie und populär als „Arbeiter-Kaiser“.
Der Besuch Wetzlars in der Mitte Deutschlands ist also noch attraktiver geworden, findet mit freundlichen Empfehlungen
Peter Gwiasda
die alte Reichsstadt Wetzlar in Mittelhessen, historisch bedeutsam über Jahrhunderte als Sitz des Reichskammergerichts und literarisch bekannt als eine Station der Laufbahn eines gewissen Johann Wolfgang von Goethe (1772) könnte sich zu einem Hotspot des ehrwürdigen Drechslerhandwerks entwickeln. Was ist in dieser von Fachwerkhäusern geprägten Stadt mit ihren 55000 Einwohnern geschehen?
Im Frühjahr rotteten sich hier einige Männer mit Affinität zum Holzhandwerk zusammen, sicherten sich einen ebenerdigen Laden im Zentrum und die wohlwollende Unterstützung der Stadt für ein mutmaßlich deutschlandweit einmaliges Projekt. Sie gründeten den „Verein zur Förderung des Drechslerhandwerks Wetzlar e.V.“ und tauften sich selbst als „Die Rundmacher“.
Und dann ging es richtig zur Sache. Der Laden mit seinen großen Fenstern füllte sich mit einer schweren Drechselbank (natürlich einer hessischen Produktion der Marke Heyligenstaedt, Baujahr 1947), einer kleineren Bank, vielen weiteren Maschinen und Werkzeugen, ganz viel Holz und noch mehr bereits fertigen Erzeugnissen aus Holz.
Wer arbeitet in dieser im besten Sinne offenen Werkstatt? Ein gutes Dutzend Hobbydrechsler, die sich seit Jahren kennen vom Stammtisch der Rhein-Main-Drechsler. Und natürlich die Menschen, die beim Einkaufsbummel neugierig reinschauen, fasziniert zuschauen und bei Nachfragen über das Handwerk als kreatives Hobby von den jeweiligen Vorführern informiert werden. Natürlich darf jeder Besucher auch unter Anleitung selbst an den Maschinen arbeiten.
Bislang hat der Verein zwei Dutzend Mitglieder. Er wird gewiss wachsen. Die Rundmacher öffnen ihre Werkstatt für neugierige Menschen vorerst jeden Samstag von 10 bis 16 Uhr (Altstadt Langgasse 37).
Die Werkstatt ist zugleich auch Schau- und Verkaufsraum für fertige Objekte der dort arbeitenden Hobbydrechsler. Sie ist aber vor allem ein glaubwürdiger Raum für konkrete Informationen über ein altes Handwerk zur Bearbeitung von Holz. Seit anderthalb Jahrzehnten erleben wir überall in der Welt seine Renaissance. Sie ist verbunden mit der (Wieder)Entdeckung des Holzes als Werkstoff und der Erfahrung, dass kombinierte Kopf- und Handarbeit eine wunderbare Erfüllung verschaffen kann.
Gestern meldete Heinz Burkert, Vorsitzender des jungen Vereins, einen ersten Erfolg: die Tischlerinnung Lahn-Dill will künftig ihren Lehrlingen des dritten Lehrjahres Workshops in der Rundmacher-Werkstatt anbieten. Bis Weihnachten ist die Werkstatt Samstagnachmittag geöffnet. Für weitere Informationen empfehle ich die gut gegliederte Website www.die-rundmacher.de.
Offiziell wird die Werkstatt am Samstag, 26. November 2022, um 10 Uhr vom Magistrat der Stadt eröffnet. Wahrscheinlich wird der amtierende Oberbürgermeister in seiner Rede auch daran erinnern, dass in seiner Stadt 1854 ein gewisser August Bebel eine Lehre als Drechsler begann, dort später als Drechslermeister einen Betrieb gründete und danach einen festen Platz in der Weltgeschichte errang. August Bebel war Mitbegründer der deutschen Sozialdemokratie und populär als „Arbeiter-Kaiser“.
Der Besuch Wetzlars in der Mitte Deutschlands ist also noch attraktiver geworden, findet mit freundlichen Empfehlungen
Peter Gwiasda