Herstellung eines kleinen Brennstempels aus Silber - Werkbericht
Verfasst: Mittwoch 9. Dezember 2020, 21:37
Hallo liebe Holzbegeisterte,
in den Beiträgen zum Novembergeschenk tauchte die indirekte Bitte um einen Werkbericht zur Herstellung eines kleinen Brennstempels auf. Diesem Wunsch komme ich gern nach.
Vielleicht sollte ich vorausschicken, dass ich keine Ausbildung zur Silberschmiedin habe. Vor ein paar Jahren habe ich allerdings zwei sehr intensive Kurse in Einzelbetreuung bei einem Goldschmied besucht und dabei sehr viele grundlegende Techniken gelernt. Da mir das ganze sehr viel Spaß gemacht hat, habe ich mir seinerzeit einen kleinen Silber- oder Goldschmiedeplatz, also ein Werkbrett mit dem zugehörigen Werkzeug angeschafft und eingerichtet.
Im Forum las ich dann irgendwann in einem Beitrag über Brennstempel, dass eine mit dem Verfasser des Beitrags befreundete Goldschmiedin einen Brennstempel aus Silber hergestellt hatte. So kam mir die Idee, die erworbenen Fertigkeiten zu nutzen und mir einfach selbst einen Brennstempel herzustellen.
Und für das Monatsgeschenk im November schien es mir spannend, einmal etwas jenseits der Drechselarbeiten, aber in direktem Zusammenhang mit ihnen anzubieten, in der Hoffnung, dass jemand ausgelost wird, der oder die solch ein Geschenk gut brauchen kann.
Nun also zur Beschreibung der Herstellung:
Die einfachste und kostengünstigste Möglichkeit, einen kleinen Brennstempel gefahrlos zu erwärmen, scheint mir zu sein, ihn auf einer Lötkolbenspitze zu befestigen.
Ich fertige ihn aus Silber, weil Silber einfach ein unglaublich guter Wärmeleiter ist und sich gut verarbeiten lässt.
Zur Herstellung habe ich folgendes Material eingesetzt:
1 Lötkolben (gibt es überall günstig zu bestellen)
Silber (925er oder 935er je nach Anbieter)
Silberlot
Flussmittel
Vitrex (zum Entoxidieren)
Bindedraht zum Fixieren der Einzelteile beim Löten
Von mir bei der Arbeit benutztes Werkzeug:
Drehdornpresse
Aushauwerkzeug
Blech- und Drahtwalze
Sägebogen mit Laubsägeblättern für harte Metalle
Scharnieranke
Nadelfeilen
biegsame Welle mit Antrieb, Drahtbürste (Messing), Poliereinsätze
Zangen, Pinzetten
Goldschmiedehammer
Propan-Brenner zum Hartlöten (Brennplatz zum sicheren Hartlöten)
ggf. dritte Hand
Die Arbeit beginnt damit, einen Entwurf entweder selbst zu zeichnen oder- wie in diesem Fall - den erhaltenen Monogrammwunsch zu spiegeln und an die Größe der späteren Stempelfläche anzupassen. Als Grundfläche für den Stempel hat sich eine Kreis von etwa 15mm Durchmesser bewährt, da diese Fläche in annehmbarer Zeit von einem kleinen Lötkolben erwärmt wird.
Die Grundfläche stanze ich mit einer Drehdornpresse und einem Aushauwerkzeug aus einem Silberblech. Das Monogramm stelle ich aus Silberstreifen her. Da ich deren Höhe und Stärke ich selbst bestimmen möchte, walze ich mir ein abgesägtes Stück Silber zum entsprechen Maß aus. Das Stück muss dabei zwischendurch immer wieder geglüht werden, damit es auf das gewünschte Maß gebracht werden kann. Anschließen müssen die Silberstreifen auf die benötigte Höhe gefeilt werden. Damit ein Streifen mit parallelen und geraden Seiten entsteht, gibt es auch hierfür wieder ein Hilfsmittel. Aus dem oder den entstandenen Silberstreifen werden dann die Einzelteile des Monogramms gebogen. Hier sind jetzt bereits alle Teile des Monogramms fertiggestellt und können nacheinander auf die Platte gelötet werden. Wenn alles gut klappt, lassen sich die Teile nach plan auf der Platte befestigen. Da es sich hier um ein etwas komplizierteres Monogramm handelt, war es ganz schön fummelig. Damit der Stempel auf dem Lötkolben angebracht werden kann, muss er hinten eine entsprechende Aufnahme bekommen. die erst an die Platte und anschließend an die Lötkolbenspitze gelötet wird. Auf dem folgenden Bild ist der Stempel bereits angebracht. Nun folgt natürlich noch eine Funktionskontrolle. Und zum Abschluss wird alles noch ein wenig poliert, damit der Gewinner den Stempel auch in ansehnlicher Form erhält. Ich hoffe, damit habt ihr einen Eindruck bekommen, wie ich solch einen Brennstempel herstelle. Und vielleicht hat ja jemand von euch jetzt Lust, sich auch mal ein Exemplar zu machen.
Für weitere Fragen meldet euch einfach direkt bei mir.
Herzliche Grüße
Vera
in den Beiträgen zum Novembergeschenk tauchte die indirekte Bitte um einen Werkbericht zur Herstellung eines kleinen Brennstempels auf. Diesem Wunsch komme ich gern nach.
Vielleicht sollte ich vorausschicken, dass ich keine Ausbildung zur Silberschmiedin habe. Vor ein paar Jahren habe ich allerdings zwei sehr intensive Kurse in Einzelbetreuung bei einem Goldschmied besucht und dabei sehr viele grundlegende Techniken gelernt. Da mir das ganze sehr viel Spaß gemacht hat, habe ich mir seinerzeit einen kleinen Silber- oder Goldschmiedeplatz, also ein Werkbrett mit dem zugehörigen Werkzeug angeschafft und eingerichtet.
Im Forum las ich dann irgendwann in einem Beitrag über Brennstempel, dass eine mit dem Verfasser des Beitrags befreundete Goldschmiedin einen Brennstempel aus Silber hergestellt hatte. So kam mir die Idee, die erworbenen Fertigkeiten zu nutzen und mir einfach selbst einen Brennstempel herzustellen.
Und für das Monatsgeschenk im November schien es mir spannend, einmal etwas jenseits der Drechselarbeiten, aber in direktem Zusammenhang mit ihnen anzubieten, in der Hoffnung, dass jemand ausgelost wird, der oder die solch ein Geschenk gut brauchen kann.
Nun also zur Beschreibung der Herstellung:
Die einfachste und kostengünstigste Möglichkeit, einen kleinen Brennstempel gefahrlos zu erwärmen, scheint mir zu sein, ihn auf einer Lötkolbenspitze zu befestigen.
Ich fertige ihn aus Silber, weil Silber einfach ein unglaublich guter Wärmeleiter ist und sich gut verarbeiten lässt.
Zur Herstellung habe ich folgendes Material eingesetzt:
1 Lötkolben (gibt es überall günstig zu bestellen)
Silber (925er oder 935er je nach Anbieter)
Silberlot
Flussmittel
Vitrex (zum Entoxidieren)
Bindedraht zum Fixieren der Einzelteile beim Löten
Von mir bei der Arbeit benutztes Werkzeug:
Drehdornpresse
Aushauwerkzeug
Blech- und Drahtwalze
Sägebogen mit Laubsägeblättern für harte Metalle
Scharnieranke
Nadelfeilen
biegsame Welle mit Antrieb, Drahtbürste (Messing), Poliereinsätze
Zangen, Pinzetten
Goldschmiedehammer
Propan-Brenner zum Hartlöten (Brennplatz zum sicheren Hartlöten)
ggf. dritte Hand
Die Arbeit beginnt damit, einen Entwurf entweder selbst zu zeichnen oder- wie in diesem Fall - den erhaltenen Monogrammwunsch zu spiegeln und an die Größe der späteren Stempelfläche anzupassen. Als Grundfläche für den Stempel hat sich eine Kreis von etwa 15mm Durchmesser bewährt, da diese Fläche in annehmbarer Zeit von einem kleinen Lötkolben erwärmt wird.
Die Grundfläche stanze ich mit einer Drehdornpresse und einem Aushauwerkzeug aus einem Silberblech. Das Monogramm stelle ich aus Silberstreifen her. Da ich deren Höhe und Stärke ich selbst bestimmen möchte, walze ich mir ein abgesägtes Stück Silber zum entsprechen Maß aus. Das Stück muss dabei zwischendurch immer wieder geglüht werden, damit es auf das gewünschte Maß gebracht werden kann. Anschließen müssen die Silberstreifen auf die benötigte Höhe gefeilt werden. Damit ein Streifen mit parallelen und geraden Seiten entsteht, gibt es auch hierfür wieder ein Hilfsmittel. Aus dem oder den entstandenen Silberstreifen werden dann die Einzelteile des Monogramms gebogen. Hier sind jetzt bereits alle Teile des Monogramms fertiggestellt und können nacheinander auf die Platte gelötet werden. Wenn alles gut klappt, lassen sich die Teile nach plan auf der Platte befestigen. Da es sich hier um ein etwas komplizierteres Monogramm handelt, war es ganz schön fummelig. Damit der Stempel auf dem Lötkolben angebracht werden kann, muss er hinten eine entsprechende Aufnahme bekommen. die erst an die Platte und anschließend an die Lötkolbenspitze gelötet wird. Auf dem folgenden Bild ist der Stempel bereits angebracht. Nun folgt natürlich noch eine Funktionskontrolle. Und zum Abschluss wird alles noch ein wenig poliert, damit der Gewinner den Stempel auch in ansehnlicher Form erhält. Ich hoffe, damit habt ihr einen Eindruck bekommen, wie ich solch einen Brennstempel herstelle. Und vielleicht hat ja jemand von euch jetzt Lust, sich auch mal ein Exemplar zu machen.
Für weitere Fragen meldet euch einfach direkt bei mir.
Herzliche Grüße
Vera