Ehemann in Not - wir Drechsler helfen
Verfasst: Freitag 8. November 2019, 23:17
Hallo Holzfreunde,
neulich stand vor der Tür meiner Werkstatt ein Mann in großer Not. Als Frischvermählter benötigte er dringend ein Geschenk für seine frisch Vermählte. Um nicht wieder eine Schale, eine Dose oder Vase drechseln zu müssen, empfahl ich ihm einen Säulentisch. Fand er gut, und ich opferte eine lange in meiner Scheune gelagerte Bohle aus Wildkirsche, 4,50 Mater lang, zwei Zoll stark, Herzbrett mit stehenden Ringen. Ich schnitt sie passend auf und zwang den Auftraggeber zu dessen Überraschung, die Holzteile vier Wochen bei sich daheim in einem geheizten Raums trotz eines möglichen Protestes seiner funkelnagelneuen Lebenspartnerin von 16 auf etwa 11 Prozent Feuchte trocknen zu lassen. Nach einem Monat gings es weiter: beidseitig hobeln auf 44 mm, fügen und verleimen. Mein Ziel auf der Drechselbank war, keine Spuren des Spannens zu hinterlassen. Deshalb arbeitete ich entweder von innen nach außen oder umgekehrt, also vermittels des Zapfenlochs von 41 mm oder von außen mit dem "Schweden-Futter" oder mit einer Planscheibe, die mit groben Schleifleinen bespannt ist. Genau zentriert wird das Werkstück mit der Pinole an die Planscheibe gepresst. Das hält sicher. Der Zeitaufwand war beträchtlich.
Nach dem Verleimen der insgesamt fünf Teile war der Tisch fertig. Er hat folgende Maße: Höhe 780 mm, Durchmesser Tischplatte 520 mm, d=Fuß 400m, Säule zwischen 65, 110 und 120 mm stark. Und weil das Hochzeitgeschenk endlich ausgeliefert werden musste, hatte ich leider keine Muße mehr, ordentliche Fotos davon zu machen. Bleiben also diese grottenschlechten Bilder...
Freundliche Grüße von Peter Gwiasda
Die Säule ist nicht aus Wildkirsche, sondern wunschgemäß aus Walnuss.
neulich stand vor der Tür meiner Werkstatt ein Mann in großer Not. Als Frischvermählter benötigte er dringend ein Geschenk für seine frisch Vermählte. Um nicht wieder eine Schale, eine Dose oder Vase drechseln zu müssen, empfahl ich ihm einen Säulentisch. Fand er gut, und ich opferte eine lange in meiner Scheune gelagerte Bohle aus Wildkirsche, 4,50 Mater lang, zwei Zoll stark, Herzbrett mit stehenden Ringen. Ich schnitt sie passend auf und zwang den Auftraggeber zu dessen Überraschung, die Holzteile vier Wochen bei sich daheim in einem geheizten Raums trotz eines möglichen Protestes seiner funkelnagelneuen Lebenspartnerin von 16 auf etwa 11 Prozent Feuchte trocknen zu lassen. Nach einem Monat gings es weiter: beidseitig hobeln auf 44 mm, fügen und verleimen. Mein Ziel auf der Drechselbank war, keine Spuren des Spannens zu hinterlassen. Deshalb arbeitete ich entweder von innen nach außen oder umgekehrt, also vermittels des Zapfenlochs von 41 mm oder von außen mit dem "Schweden-Futter" oder mit einer Planscheibe, die mit groben Schleifleinen bespannt ist. Genau zentriert wird das Werkstück mit der Pinole an die Planscheibe gepresst. Das hält sicher. Der Zeitaufwand war beträchtlich.
Nach dem Verleimen der insgesamt fünf Teile war der Tisch fertig. Er hat folgende Maße: Höhe 780 mm, Durchmesser Tischplatte 520 mm, d=Fuß 400m, Säule zwischen 65, 110 und 120 mm stark. Und weil das Hochzeitgeschenk endlich ausgeliefert werden musste, hatte ich leider keine Muße mehr, ordentliche Fotos davon zu machen. Bleiben also diese grottenschlechten Bilder...
Freundliche Grüße von Peter Gwiasda
Die Säule ist nicht aus Wildkirsche, sondern wunschgemäß aus Walnuss.