Beschichtung
Verfasst: Mittwoch 3. September 2008, 08:43
Hallo Kollegen,
ich war fleißig. Habe Vasen gedrechselt. Die ersten waren für Trocken- bzw. Kunststoffblumen.
Frauchen hat dann mal gesagt: „Schade, dass man in deine Vasen keine Schnittblumen stellen kann“. Mir als oller Kunststoff-Mann fiel direkt Harz ein. Den Gedanken verwarf ich aber gleich wieder, da Harz sehr spröde ist und bei der kleinsten Bewegung im Holz reißt. Danach bekam ich aus unseren Reihen den Vorschlag mit dem Pech. Das war deutlich besser. Ich erinnerte mich daran, dass ein Kollege in unserem Labor Formen mit Silikon vergießt. Das war es !
Nach einigen Versuchen im Labor baute ich eine kleine Anlage für die Vasen im Keller nach. Aus einem PP-Rohr mit Deckel aus PVC baute ich eine Vakuumkammer (die aber nicht zwingend erforderlich – jedoch sehr hilfreich ist). Eine Vakuumpumpe hatte ich noch im Keller. Sie zieht –950 mbar.
Das Vakuum zieht nach dem Vergießen die Luftblasen aus dem mit Vernetzer vermischtem Silikon und sorgt dafür, dass das Silikon auch in die kleinsten Kapillare des Holzes eingezogen und somit dauerhaft verbunden wird.
Den Aushärtungsprozess des Silikons, der bei Raumtemperatur ca. 12 Stunden dauert, kann man durch Erwärmung auf ca. 60°C beschleunigen. Darauf habe ich verzichtet. Das Silikon nebst Vernetzer ist für 18 €/kg zu haben. Nachteil: Kleinstes Gebinde = 20 kg. Es ist Lebensmittelecht und ungiftig. Ich kann es in kleineren Mengen aus unserem Labor bekommen. Ich habe für 5 Vasen ca. 100g gebraucht (ist also sehr ergiebig). Mischungsverhältnis = 10:1. Es fließt wie Honig und lässt sich gut vergießen.
Wenn man ohne Vakuum arbeitet, kann man die Luftbläschen, die beim Mischen entstehen, mit einem dünnen (Blumenbinde-) Draht ausstechen. Das Silikon ist nach dem Aushärten extrem gummielastisch und reißt selbst dann nicht, wenn die Vase reißt. Ist somit auch für Nassholz geeignet.
Bei Interesse: Bitte einen Monat Vorlaufzeit (wegen dem Bestellvorgang). Ich würde dann entsprechende Mengen zu einem Stammtisch mitbringen.
Viele liebe Grüße
Heinz-Josef
ich war fleißig. Habe Vasen gedrechselt. Die ersten waren für Trocken- bzw. Kunststoffblumen.
Frauchen hat dann mal gesagt: „Schade, dass man in deine Vasen keine Schnittblumen stellen kann“. Mir als oller Kunststoff-Mann fiel direkt Harz ein. Den Gedanken verwarf ich aber gleich wieder, da Harz sehr spröde ist und bei der kleinsten Bewegung im Holz reißt. Danach bekam ich aus unseren Reihen den Vorschlag mit dem Pech. Das war deutlich besser. Ich erinnerte mich daran, dass ein Kollege in unserem Labor Formen mit Silikon vergießt. Das war es !
Nach einigen Versuchen im Labor baute ich eine kleine Anlage für die Vasen im Keller nach. Aus einem PP-Rohr mit Deckel aus PVC baute ich eine Vakuumkammer (die aber nicht zwingend erforderlich – jedoch sehr hilfreich ist). Eine Vakuumpumpe hatte ich noch im Keller. Sie zieht –950 mbar.
Das Vakuum zieht nach dem Vergießen die Luftblasen aus dem mit Vernetzer vermischtem Silikon und sorgt dafür, dass das Silikon auch in die kleinsten Kapillare des Holzes eingezogen und somit dauerhaft verbunden wird.
Den Aushärtungsprozess des Silikons, der bei Raumtemperatur ca. 12 Stunden dauert, kann man durch Erwärmung auf ca. 60°C beschleunigen. Darauf habe ich verzichtet. Das Silikon nebst Vernetzer ist für 18 €/kg zu haben. Nachteil: Kleinstes Gebinde = 20 kg. Es ist Lebensmittelecht und ungiftig. Ich kann es in kleineren Mengen aus unserem Labor bekommen. Ich habe für 5 Vasen ca. 100g gebraucht (ist also sehr ergiebig). Mischungsverhältnis = 10:1. Es fließt wie Honig und lässt sich gut vergießen.
Wenn man ohne Vakuum arbeitet, kann man die Luftbläschen, die beim Mischen entstehen, mit einem dünnen (Blumenbinde-) Draht ausstechen. Das Silikon ist nach dem Aushärten extrem gummielastisch und reißt selbst dann nicht, wenn die Vase reißt. Ist somit auch für Nassholz geeignet.
Bei Interesse: Bitte einen Monat Vorlaufzeit (wegen dem Bestellvorgang). Ich würde dann entsprechende Mengen zu einem Stammtisch mitbringen.
Viele liebe Grüße
Heinz-Josef