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Rude Osolnik

Verfasst: Montag 21. Januar 2019, 12:42
von andreas d.
Hallo,

habe vor Weihnachten 2018 einen, für mich, sehr guten Kauf bei Ebay Amerika tätigen können. Ich habe für einen günstigen Preis von ungefähr 45 US Dollar einen Kerzenständer von dem, schon sehr lange verstorbenen, Rude Osolnik kaufen können. Rude Osolnik ist nicht so durch seine Schalen oder Vasen berühmt gewesen sondern eher von seinen Kerzenständern. Diese wurden schon versucht Dutzende Male versucht zu kopieren, habe aber nur ganz selten eine gut gelungene Kopie dovon gesehen (außer Erick seine :-D )
Die Maße sind: Höhe 257mm, Durchmesser Oben: 56mm, Durchmesser Standfläche 60mm, Durchmesser dünnste Stelle 7,7mm. Matererial amerikanischer Nussbaum. Im Fuß, so hat er es in seinem Buch beschrieben hat er ein Loch gebohrt und mit Bleikugeln aufgefühlt und wieder Verschlossen. Die stelle kann man an dem erstandenen Kerzenständer deutlich, beim drüberstreichen spüren. Die Fläche ist mit einem dünnen Filz abgedeckt.
Mein Kauf wurde wohl nie benutzt. Wahrscheinlich aus dem Grund, er hatte einen kleinen Riss an der dünnsten Stelle die aber schon sehr gut verleimt war, kaum sichtbar. Ich selber habe den Ständer mit Spiritus Verdünnung abgewaschen, mit 800`er Schleifleinen den Lack angeschliffen und eine neue Ölung Steinert Öl gegeben
Rude Osolnik schrieb, das er über die Jahre hinweg, ungefähr 150.000 Stück von Ihnen hergestellt hat.
Diese Kerzenständer werden immer noch relativ hoch gehandelt.

DSC04178.JPG
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Gruss
Andreas

Re: Rude Osolnik

Verfasst: Montag 21. Januar 2019, 16:20
von Mr. Wood
Hallo Andreas,

schöne zeitlose schlichte Form der Kerzenständer,
aber woran erkennst du das es ein Original ist?

Re: Rude Osolnik

Verfasst: Montag 21. Januar 2019, 16:35
von Faulenzer
Hallo Andreas,

wirklich eine gelungene, zeitlose Form. Wunderschön :Pokal:

Re: Rude Osolnik

Verfasst: Montag 21. Januar 2019, 17:00
von andreas d.
Hallo Lutz,

Es gibt verschiedene Punkte woran man das erkennen kann, einmal diese einfache Form, die eine fortwährende Kurve macht, die dünne Stelle von 7,7mm, dann das fühlen an der Standfläche das ein Loch aufgefüllt wurde, dann das das Unterteil ein ungewöhnliches Gewicht hat, mehr als man von den entsprechende Holzart erwartet, wenn man den Kerzenhalter in die Hand nimmt, merkt man es sehr schnell. Und am dünnen Filz den er bei allen untergeklebt hat.
Später hat er auch seine Markierung in den Filz gemacht, aber zu Anfang nicht.
Wenn ich ein Gutachter wäre würde ich zu 99,9% sagen das es ein Osolnik ist und wenn es eine Kopie von jemand anderem Wäre muss ich sagen das die kopierte Arbeit so gut an dem Orginal angepasst ist, mit soviel Mühe, das man diesen Kerzenständer locker für einen Osolnik verkaufen könnte.

Gruss
Andreas :-D

Re: Rude Osolnik

Verfasst: Montag 21. Januar 2019, 19:41
von Drechselfieber
Andreas, danke für das Vorstellen des Sammlerstücks.

"Rude Osolnik schrieb, das er über die Jahre hinweg, ungefähr 150.000 Stück von Ihnen hergestellt hat.
Diese Kerzenständer werden immer noch relativ hoch gehandelt."


Wenn dir nicht eine "0" bei der Stückzahl dazugerutscht ist, dann rechne ich mal:
150.000 x 1 $ = eine Summe, für die ein Drechsler lange stricken muss.

Re: Rude Osolnik

Verfasst: Montag 21. Januar 2019, 20:39
von Erick
Hallo
Diese Leuchter haben für mich etwas faszinierendes. Sie sehen einfach aus, aber die Form hat es , in sich ! Für mich ist es nicht einfach den Leuchter genau nachzuarbeiten. Habe 9 Stück davon als eine Gruppe zu stehen, aber perfekt gelungen ( Andreas übertreibt ) ist keiner.
Werde die Leuchter noch einmal fotografieren und zeigen.
Zu den Rude Osolnik Leuchtern gibt es eine Geschichte, Osolnik hatte die Idee zwei dieser Leuchter in einen Karton zu packen , zwischen den Leuchtern eine gute Flasche Wein, daß war in seiner Zeit ein beliebtes Mitbringsel - Geschenk zu einer Verabredung zu zweit Date wie es heute heißt. Kann sein das das der Grund für die hohe Verkaufszahl ist ! ?
Erick

Re: Rude Osolnik

Verfasst: Montag 21. Januar 2019, 21:34
von oldy-2913
Moin Leute
Ich glaube, ich verschenke meine Leuchter unter Wert ... :-S

Gruß Wolf ... :-D

Re: Rude Osolnik

Verfasst: Donnerstag 24. Januar 2019, 00:23
von Bratscher
Hallo Andreas,

Du hast einen Schatz erworben!

Seit Jahrzehnten begeistert mich diese perfekte Form durch ihre Ausgewogenheit und Schlichtheit und Spannung. Aus Respekt vor dieser Leistung eines Designers habe ich es nie gewagt, diese so einfach scheinende Form zu kopieren. Die Form zeigt deutlich, dass „Kunst“ nicht von „kompliziert“ kommt. Gutes Design kommt ohne jeden Schnickschnack aus. Es ist eine Augenweide!

Ich hätte auch gern so ein Stück.

Gruß
Bratscher

Re: Rude Osolnik

Verfasst: Donnerstag 24. Januar 2019, 19:34
von drechselede
Hallo Andreas,

150000 Stück da habe ich ganz große :zweifel:

Grüße aus Königsau
Edgar

Re: Rude Osolnik

Verfasst: Freitag 25. Januar 2019, 05:03
von Drechselfieber
Hier einmal die Biografie des Rude Osolnik (1905-2001).
Die ersten handwerklichen Aktivitäten stammen dort aus dem Jahr 1937.

Ich habe mal gerechnet:
Wenn er 50 Jahre (ca. 18240 Tage) jeden Tag diese Leuchter gedrechselt hat,
wären das 8-9 Leuchter täglich. Natürlich kann die Tagesproduktion auch höher sein.
Damit würde sich die "Produktion" auf weniger Tage vereilen.

Ich will seine Angaben nicht anzeifeln, beurteilen kann das nur jemand aus seinem Umfeld.

Re: Rude Osolnik

Verfasst: Freitag 25. Januar 2019, 09:36
von Mr. Wood
...egal ob 150.000 oder 500 Stück sie sind einfach super :prost:

Re: Rude Osolnik

Verfasst: Freitag 25. Januar 2019, 10:57
von oldy-2913
Erick hat geschrieben: Montag 21. Januar 2019, 20:39
Werde die Leuchter noch einmal fotografieren und zeigen.
Zu den Rude Osolnik Leuchtern gibt es eine Geschichte, Osolnik hatte die Idee zwei dieser Leuchter in einen Karton zu packen , zwischen den Leuchtern eine gute Flasche Wein, daß war in seiner Zeit ein beliebtes Mitbringsel - Geschenk zu einer Verabredung zu zweit Date wie es heute heißt. Kann sein das das der Grund für die hohe Verkaufszahl ist ! ?
Erick
Moin Erick
Zeige bitte mal deine Leuchter ... :daf?r:

Irgendwie kann ich die Hype über diese gut aussehenden, aber sehr zerbrechlichen Leuchter nicht nachvollziehen.
Bei einer Auflage von > 100.000 ist es für mich kein Kunstwerk, sondern Nippes, also Deko für teuren Wein
und den meisten Leuchtern wird es genau so ergangen sein, wie dem hier gezeigten,... sie sind gebrochen und wurden entsorgt

PS: Stelle mir gerade den Wert von "Jo Winter" seinen Sachen in Auflagen von nur 1000 Stück vor ... oO

Gruß Wolf

Re: Rude Osolnik

Verfasst: Freitag 25. Januar 2019, 14:01
von Erick
Hallo Wolf
Die Fotos kommen aber das dauert noch etwas. Zu Deinem letzten Beitrag noch ein paar Zeilen, es gibt und gab keinen Hype der Osolnikleuchter.
Zu Osolniks Zeiten waren sie ein ,Verkaufsrenner, Osolnik hat in Möbelwerkstetten, in Ausbildungszentren und so weiter gearbeitet , ich kann mir vorstellen das er diese hohe Stückzahl nicht allein hergestellt hat. Das diese Leuchter Kunst sind ist nicht gesagt worden, sie sind eine zeitlose perfekte Form und bei normaler Benutzung werden sie auch nicht zerbrechen. Mir ist schon mal ein normaler gedrechselter Teller vom Tisch gefallen und zerbrochen das kann so einem Leuchter auch passieren.
Gerade habe ich bei Google noch einmal unter Osolnik nachgesehen, da fand ich eine Seite , Pamono , die bietet gerade eine Gruppe dieser Leuchter an, 5 Stück verschiedene Größen , Preis 1850,00 $
Gruß Erick

Re: Rude Osolnik

Verfasst: Freitag 25. Januar 2019, 14:21
von oldy-2913
Erick hat geschrieben: Freitag 25. Januar 2019, 14:01 ... es gibt und gab keinen Hype der Osolnikleuchter.
Moin Erick
Zuerst mal Danke für deine Erklärung.

Zur "Hype" ... ich bin Metaller und manchmal fehlen mir die passenden Worte,
manches kommt geschrieben dann anders rüber als in einem persönlichen Gespräch ... :prost:

Gruß Wolf