Aus alt mach neu

[Harald]

Hallo Drechselfreunde,

vor Jahren habe ich eine Nussschale gedrechselt, die wegen diverser Gebrauchsspuren eine Nachbearbeitung nötig hatte.
Auch die erste Formgebung (Frühzeit meiner Drechselei) sollte bei der Gelegenheit verändert werden. Material war noch genug vorhanden.
Hier das Ergebnis:
Holzart: Walnuss
Durchmesser: 220 mm
Höhe: 49 mmm
Oberfläche: Carnaubawachs Holzbalsam von Maderas
Ich habe den Holzbalsam zum ersten Mal verarbeitet und bin hellauf begeistert. Neben dem seidenmatten Glanz und dem Geruch ist es ein wahres
Vergnügen, die fertige Schale anzufassen.

Gruß Harald

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[Willi Lübbert]

Hallo Harald,

die ist ja wie Neu, super gelungen. Könntest Du mich vielleicht auch in die Mangel nehmen???????

[Fritz-RS]

Hallo, Harald,

ein sehr schönes Stück und sehr schönes Holz.
Ich habe im letzten Jahr auch einige meiner, etwa 50 Jahre alten, Teller aufgearbeitet.
Das alte, in sich sehr ruhig gewordene Holz läßt sich fantastisch verarbeiten.
Wenn ich Nußbaum, wie bei Deiner Schale hätte, brauchte ich kein Cocobolo mehr.

Zur Oberfläche habe ich immer noch Bedenken, nur Wachs zu nehmen.
Ich weiß, daß es sehr griffig ist, aber ich denke immer noch, daß Tungöl/Verschnitt beständiger ist.
Wachs kommt bei mir allenfalls aufs Öl.

Gruß Fritz

[h.-jürgen kelle]

Hallo Harald,

diese Überarbeitung hat sich auf jeden Fall gelohnt.
Das Holz hat eine wunderbare Maserung und die Form gefällt mir auch sehr.
Ich habe mir Maderas Holzbalsam zwischenzeitlich auch besorgt und werde es in den nächsten Tagen probieren.
Mit dem Tassenstahl bin ich äusserst zufrieden. Beim Ausräumen von Hohlkörpern erweist er sich z. B. als sehr gutmütig
und er schneidet auch harte Hölzer wie Jarrah oder Mooreiche und erzeugt eine gute Oberfläche. Die Standzeit ist selbst dabei noch hervorragend.

Herzliche Grüße aus dem wieder weissen Oeynhausen
Jürgen

[Harald]

Hallo Willi,

Du weißt ja, es gibt keine Drechsel- sondern nur Spannprobleme. Für Fliegenddrechseln bist Du zu lang und mit der Reitstockspitze sichern, könnte je nach
Ansatzpunkt doch recht schmerzhaft sein. :heul:
Aber: Du Jungspund stehst doch in der Blühte Deines Lebens und hast eine Überarbeitung noch nicht nötig, meint

Harald

[Heinz-Josef]

Hallo Harald,

Deine Schale schreit förmlich danach, angefasst und gestreichelt zu werden.
Auch die Form: schlicht und ansprechend.

Zur Oberfläche habe ich immer noch Bedenken, nur Wachs zu nehmen.
Ich weiß, daß es sehr griffig ist, aber ich denke immer noch, daß Tungöl/Verschnitt beständiger ist.
Wachs kommt bei mir allenfalls aufs Öl.

Hallo Fritz: verstehe ich nicht ganz - helf mir mal auf die Sprünge.
Wenn Du Öl auf´s Holz aufträgst und danach Wachs, hast Du doch das Wachs wieder an der Kontaktfläche zum Lebensmittel.
Ausserdem verarbeitet HARIBO sogar Carnaubawachs bei der Herstellung der Lakritzschnecken. Dann kann es doch nicht giftig sein
Oder bringe ich hier was durcheinander ???
Klärt mich bitte auf.

Liebe Grüße
Heinz-Josef

[Fritz-RS]

Heinz-Josef,

das Thema Giftigkeit oder Lebensmittelverträglichkeit habe ich in meinem Beitrag nicht angesprochen.
Nach den erreichbaren Informationen ist Tungöl eine der witterungsbeständigsten Oberflächen.
Wenn ich Flächen nur gewachst habe, sind sie im allgemeinen recht "wasserfleckempfindlich".
Deshalb kommt auf meine Oberflächen, wenn sie nicht, wie z.B. Mörser, intensiv mit Lebensmitteln in Berührung gebracht werden, zuerst mal immer Danish-Oil, also ein Tungölverschnitt. Tungöl in reiner Form ist kaum anwendbar.
Wenn ich dann noch das Bedürfnis habe, sie haptisch zu verbessern, kann ich mit Wachsen weiterarbeiten.

Die Verwendung von Oberflächenmaterialien in der Lebensmittelindustrie bedeutet nicht, daß sie gesundheitlich unbedenklich sind.
Wenn Du mal darauf achtest, in wie vielen, besonders kalorienreduzierten Getränken oder auch anderen Lebensmitteln Aspartam eingesetzt wird, magst Du die Gleichgültigkeit der Hersteller kaum verstehen, wenn Du, z.B. den folgenden Link aufrufst.
http://www.nirakara.de/Aspartam.htm

Gruß Fritz

[Erick]

Hallo Fritz
Bei dem vom Harald benutztem Oberflächenmittel handelt es sich nicht um ein Wachs wie wir es für Holzoberflächen kennen.
Es handelt sich um Carnaubawachsholzbalsam.
Das ist eine ölähnliche Flüssigkeit nur dünner als z. B. Danishoil.
Sie besteht aus Terpentinölbalsam, Walnussöl, flüssigem Carnaubawachs, Orangenöl und noch ein paar anderen Zutaten.
Für mich ein ideales Oberflächenmittel.
Gruß Erick

[Fritz-RS]

Hallo, Erick,

über das Thema hatten wir uns schon mal unterhalten, als das Material zeitweise bei Maderas nicht zu bekommen war.
Jetzt gibt es das wieder.
Mich stört etwas die Portionierung und der hohe Preis für ein Material, das ich gerne erst einmal ausprobieren möchte.

Hast Du schon einmal Versuche hinsichtlich der Wasserempfindlichkeit gemacht?
Dünnes Wachs ist auch Wachs, hier wohl nur mit Verdünnungsmitteln, die dann nachher verdunsten, und übrig bleibt dann ein Wachsfilm auf dem Holz, der etwas dünner ist, als bei steifem Wachs, nur etwas tiefer im Holz eingedrungen.
Und Wachsoberflächen wurden bisher immer fleckig, wenn ein Wassertropfen darauf stehen blieb.
Bei Schellack-Oberflächen ist das auch kaum anders.

Gruß Fritz

[Erick]

Hallo Fritz
Der hohe Preis für dieses Material stört mich nicht, da es mindestens doppelt so ergiebig ist wie die gleiche Menge Danish Oil.
Und das es im Behälter nicht eindickt ist für mich ein wesentlicher Pluspunkt.
Auch auf mit Danish Oil behandelten Oberflächen hinterlassen kleinste Wassertropfen Flecke.( leider )
Das dieser Carnaubawachsbalsam einen Film bildet bezweifele ich.Lasse mich aber gern eines Besseren belehren !
Gruß Erick