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Ein paar Fragen zum Schreiberbau

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Moderator: Harald

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Erick
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Ein paar Fragen zum Schreiberbau

Beitrag von Erick »

Hallo
Ich baue selten Schreibgeräte und habe noch nicht viel Erfahrungen dabei gesammelt.
Darum meine Fragen.
1. Zum bohren der Penblanks für den Berliner Kugelschreiber schreibt Gerd L in seiner Bauanleitung soll ein 8 mm. Bohrer benutzt werden.
Wenn ich mit 8 mm. bohre, ist die Bohrung so eng, daß ich befürchte , daß nicht genug Kleber am Messingröhrchen bleibt wenn ich dieses in den Penblank schiebe. Sollte ich mit 8,01 bohren ?
Habe versucht die Bohrung mit einem 6 mm. Holzstab und Schleifleinen aufzuweiten, dabei kann es aber passieren, das die Enden der Bohrung weiter werden, was ja nicht sei soll.
2. Es ist mir schon mal passiert, daß der Sekundenkleber beim einschieben des Messingröhrchens so schnell reagiert, das ich das Röhrchen nur halb in die Bohrung bekommen habe. Gibt es Sekundenkleber die längere Zeit offen sind ?
Überhaupt, welcher Kleber ist der ideale für diesen Zweck ? Habe schon mit Pattex 100 gearbeitet, ein Freund riet mir zu Loctite PU Kleber ?
Über Eure Antworten und über Deine Gerd freut sich
Erick
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GerhardL
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Re: Ein paar Fragen zum Schreiberbau

Beitrag von GerhardL »

Hallo Erik

Ich finde es gut, dass du die Fragen zum Schreiberbau öffentlich stellst. Meistens bekomme ich per PN Anfragen, deren Antworten dann der Allgemeinheit nicht zur verfügung stehen.

Also, hier meine Antworten:

1. Im Prinzip hast du recht. Zwischen Messingröhrchen und Bohrung muss etwas Platz für den Kleber bleiben. Es reicht, wenn das Messingröhrchen ohne Wiederstand durch das Holz zu schieben ist. Bei den Berlin Bausätzen (Kuli, Bleistift und Mini) ist in der Bauanleitung ein 8 mm Bohrer vorgesehen. Ich habe die Messingröhrchen auf 7,8 mm (+/- 0,1 mm) drehen lassen, so dass mindestens 0,1 mm für den Kleber bleiben.
Es kann aber sein, dass z.B. bei weicheren Hölzern sich das Holz beim Bohren etwas ausdehnt (Fasern weichen dem Bohrer aus) so dass das Röhrchen nach dem Bohren nicht wiederstandslos durch die Bohrung gleitet, oder der Bohrer auswandert. In diesem Fall müsst Ihr mit einer Rundfeile (Kettensägenfeile) etwas nacharbeiten.

2. Einkleben mit Sekundenkleber
Wie schon der Name sagt - Sekundenschnell. Etwas langsamer ist der dickflüssige Sekundenkleber - hängt aber auch von der saugfähigkeit des Holzes ab. Bei Saugfähigen Hölzern härtet auch dieser sehr schell aus. Zudem hat Sekundenkleber den Nachteil, dass er Spalten, Lücken od. Ausrisse nicht füllt. Daher verwende ich fast ausschließlich PU-Kleber. Dieser schäumt während des Aushärtens auf und füllt alle Öffneungen zwischen Messingröhrchen und Holz. Allerdings benötigt dieser Kleber ca. 12 Stunden bis zum Aushärten. Zudem müsst ihr den Pen Blank in der ersten halben Stunde nach dem Einkleben ständig beobachten, denn es kann vorkommen, dass der Kleber beim Aufschäumen das Messingröhrchen ein Stück aus der Bohrung schiebt.
Ich verwende diesen PU-Kleber - es gibt aber auch andere von unseren Händlern.

http://benz24.de/fermacell-estrich-kleb ... AgDD8P8HAQ

Ich wünsche euch gutes Gelingen
GerhardL
GerhardL
der SchreiberBauer aus Berlin
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Helmut-P
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Re: Ein paar Fragen zum Schreiberbau

Beitrag von Helmut-P »

Hallo Erick,

beim Einkleben der Messingröhrchen mit normalem Sekundenkleber hatte ich auch hin und wieder das Problem, dass der zu schnell fest wurde. Mit dem dickflüssigen von 2Construct klappt das viel besser. Ich beziehe den immer über Fa. Heiligehein per ebay.

Wichtig ist auch, dass kein Staub vom Bohren im Penblank ist, da der Sekundenkleber damit sehr schnell reagiert. Den Staub puste ich immer mit Pressluft raus. Dann lege ich eine Wurst Kleber auf das Röhrchen und drehe es langsam in die Bohrung. Das las ich dann (meistens :lol: ) bis zum nächsten Tag liegen. Dann kann man sicher sein, das alles ausgehärtet ist.

Viele Grüße und gutes Gelingen
Helmut
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küppi
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Re: Ein paar Fragen zum Schreiberbau

Beitrag von küppi »

Hallo Erick,
- ich habe neben anderen Bausätzen auch schon mehrere "Berliner" gefertigt. Die 8mm-Bohrung war völlig ausreichend.
- als Kleber verwende ich u. a. den Sekundenkleber von Uhu oder tesa, oft als Gel-Variante, da dieser nicht tropft. Bislang war ich immer zufrieden.

Viele Grüße
Hans
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GErd HErmann
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Re: Ein paar Fragen zum Schreiberbau

Beitrag von GErd HErmann »

Moin Erick.

Hast du gebohrt und sofort danach geklebt?ß
Oder gebohrt und ein paar Tage/Wochen gewartet??

Ich empfehle immer, mit 0,5 weniger zu bohren als das Endmass sein sollte.
Lange trocknen lassen und dann mit Endstärke aufbohren.
Dann gilt noch das oben gesagte.

Ich nehme auch den dickflüssigen von 2Construct.
Schleife allerdings vorher die Messingröhrchen mit 1000er an.

Gruss

GH
Mir wird vorgeworfen, meine Postings wären beleidigend, aggressiv, zynisch, verletzend.
Gott sei Dank. Ich hatte schon „langweilig“ befürchtet.
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Erick
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Re: Ein paar Fragen zum Schreiberbau

Beitrag von Erick »

Hallo
Danke für Eure Tpps !
@ Gerd L warum bin ich nicht auf den Gedanken gekommen, eine Rundfeile zu benutzen ? Besitze verschiedene Durchmesser um Sägeketten nachzuschärfen.
@ Gerd Hermann , ich habe gleich auf 8 mm. gebohrt und dann mit dem Röhrchen getestet,und festgestellt das die Bohrung eng ist.
Am nächsten Tag habe ich dann erst geklebt.
Ich kann mir vorstellen, warum Deine Methode gut ist. Gerd L bohrt ja auch erst vor und später erst auf Maaß.
Erinnere mich da an ein Foto von Gerd mit vielen vorgebohrten Penblanks.
Gruß Erick
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Schaber
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Re: Ein paar Fragen zum Schreiberbau

Beitrag von Schaber »

...und wenn Du vorm Kleben die Hülse (beidseitig) in eine (rohe) Kartoffelscheibe drückst und wieder ´rausziehst, verhindert der so entstandene Pfropf, dass (zuviel) Kleber in die Hülse gerät...
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