Für die Betreuung der Stammtischhütte werden noch Mitmacher gesucht.
Bitte eintragen https://lite.framacalc.org/blaues-dft-2024-a71k
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Durchdringung von Räucherlösung im Vakuum
- PaRay
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- Name: Paul Raymond Steenbock
- Zur Person: Holz, Stein und Epoxidharz sind meine Materialien,
nicht alles wird gedrechselt. - Drechselbank: Killinger 1500 SE
- Kontaktdaten:
Durchdringung von Räucherlösung im Vakuum
Bin ich hier richtig in der Plauderecke?
Hallo zusammen,
vielleicht interessiert sich außer mir noch jemand anderes dafür, ob man im Vakuum die Durchdringung von Eiche mit einer Räucherlösung noch verstärken kann. Hier sind die Ergebnisse meines Testes.
Aus Stahlwolle Typ „00“ und Essigessenz unverdünnt habe ich die Räucher-Lösung zubereitet.
Die Holzproben sind Stücke eines uralten Sauerkrautfaßes.
Getestet habe ich, wie stark die Räucherlösung in das Holz unter Vakuum eindringt. Dazu habe ich die Holzstücke 24 Stunden bei 0,8 bar, halbhoch, in der Räucher-Lösung stehen lassen. Anschließend verblieben sie noch einmal so lange in der Lösung ohne Vakuum. Dann habe ich sie abgespült, getrocknet und aufgesägt.
In der linken, senkrechten Reihe ist das Referenzstück, massive Fassdaube.
In der mittleren, senkrechten Reihe ist eine stark gestockte Fassdaube.
In der rechten senkrechten Reihe eine massive Fassdaube, deren Außenseite ich abgesägt habe.
1. Reihe waagerecht, die Außenseiten der Fassdauben
Bei der Mittleren gestockten ist kaum eine Veränderung zu sehen, gegenüber dem Referenzstück. Bei dem rechten Stück sieht man, dass die Lösung über die Mitte hinaus das Holz geschwärzt hat. Offensichtlich ist die Feuchtigkeit noch weiter hoch gestiegen, jedoch ohne den Transport der Eisenpartikel.
2. Reihe waagerecht, die Innenseiten der Fassdauben
Während die Mittlere nur eine leichte Verfärbung hat, sieht man es auf der Rechte Probe schon etwas deutlicher.
3. Reihe waagerecht, die Unterseite der Proben
Hier ist die Verfärbung am deutlichsten. Mittig sehr unregelmäßig aufgrund des gestockten Holzes. Rechts fast durchgängig bis auf die 2 unteren Ecken, was auf eine leichte Stockung schließen lässt, vermute ich.
4. Reihe waagerecht, die aufgesägten Fassdauben
Die große Überraschung! Während die Lösung nur sehr wenig in das massive, intakte Holz der rechten Probe eingedrungen ist, kann man mittig sehr schön sehen, dass die Daube im Innern verrottet, zu den Seiten hin aber noch intakt ist
Dass sich die Außen- und Innenseite der Dauben nur unwesentlich verfärbt hat, führe ich darauf zurück, dass sich im Lauf der Jahre eine schützende Patina auf das Holz gelegt hat.
Fazit: Ein Durch-Räuchern mit der Lösung ist im Vakuum nicht möglich. Interessant ist jedoch die Sichtbarmachung vom Ausmaß des Schadenbefalls.
Eine Stabilisierung des Schadholzes könnte zu interessanten Ergebnissen führen. Doch das teste ich ein anderes Mal.
Beste Grüße
Paul
Hallo zusammen,
vielleicht interessiert sich außer mir noch jemand anderes dafür, ob man im Vakuum die Durchdringung von Eiche mit einer Räucherlösung noch verstärken kann. Hier sind die Ergebnisse meines Testes.
Aus Stahlwolle Typ „00“ und Essigessenz unverdünnt habe ich die Räucher-Lösung zubereitet.
Die Holzproben sind Stücke eines uralten Sauerkrautfaßes.
Getestet habe ich, wie stark die Räucherlösung in das Holz unter Vakuum eindringt. Dazu habe ich die Holzstücke 24 Stunden bei 0,8 bar, halbhoch, in der Räucher-Lösung stehen lassen. Anschließend verblieben sie noch einmal so lange in der Lösung ohne Vakuum. Dann habe ich sie abgespült, getrocknet und aufgesägt.
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In der mittleren, senkrechten Reihe ist eine stark gestockte Fassdaube.
In der rechten senkrechten Reihe eine massive Fassdaube, deren Außenseite ich abgesägt habe.
1. Reihe waagerecht, die Außenseiten der Fassdauben
Bei der Mittleren gestockten ist kaum eine Veränderung zu sehen, gegenüber dem Referenzstück. Bei dem rechten Stück sieht man, dass die Lösung über die Mitte hinaus das Holz geschwärzt hat. Offensichtlich ist die Feuchtigkeit noch weiter hoch gestiegen, jedoch ohne den Transport der Eisenpartikel.
2. Reihe waagerecht, die Innenseiten der Fassdauben
Während die Mittlere nur eine leichte Verfärbung hat, sieht man es auf der Rechte Probe schon etwas deutlicher.
3. Reihe waagerecht, die Unterseite der Proben
Hier ist die Verfärbung am deutlichsten. Mittig sehr unregelmäßig aufgrund des gestockten Holzes. Rechts fast durchgängig bis auf die 2 unteren Ecken, was auf eine leichte Stockung schließen lässt, vermute ich.
4. Reihe waagerecht, die aufgesägten Fassdauben
Die große Überraschung! Während die Lösung nur sehr wenig in das massive, intakte Holz der rechten Probe eingedrungen ist, kann man mittig sehr schön sehen, dass die Daube im Innern verrottet, zu den Seiten hin aber noch intakt ist
Dass sich die Außen- und Innenseite der Dauben nur unwesentlich verfärbt hat, führe ich darauf zurück, dass sich im Lauf der Jahre eine schützende Patina auf das Holz gelegt hat.
Fazit: Ein Durch-Räuchern mit der Lösung ist im Vakuum nicht möglich. Interessant ist jedoch die Sichtbarmachung vom Ausmaß des Schadenbefalls.
Eine Stabilisierung des Schadholzes könnte zu interessanten Ergebnissen führen. Doch das teste ich ein anderes Mal.
Beste Grüße
Paul
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Was sich spannen lässt, geht auch zu drechseln
Holz, Stein und Epoxidharz sind meine bevorzugten Materialien
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- Josch
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Re: Durchdringung von Räucherlösung im Vakuum
Moin Paul,
du hast deinen Versuch fleißig dokumentiert und verteilt.
Allerdings hast du nach meiner Auffassung nicht geräuchert, sondern gebeizt. Räuchern mache ich mit Salmiak oder Ammoniak.
Das wäre aber auch noch mal interessant , ob es da Veränderungen gibt.
Wäre nicht eine Druckkammer für mehr Eindringtiefe sinnvoller?
du hast deinen Versuch fleißig dokumentiert und verteilt.
Allerdings hast du nach meiner Auffassung nicht geräuchert, sondern gebeizt. Räuchern mache ich mit Salmiak oder Ammoniak.
Das wäre aber auch noch mal interessant , ob es da Veränderungen gibt.
Wäre nicht eine Druckkammer für mehr Eindringtiefe sinnvoller?
Grüße vom Feierabenddrechsler Joachim
(www.feierabenddrechsler.de)
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- oberlausitzer
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Re: Durchdringung von Räucherlösung im Vakuum
Guten Morgen Paul,
Du hast ein mich sehr interessierendes Thema angeschnitten.
Unter Räuchern verstehe ich auch die Einwirkung von Ammoniakdämpfen auf die Hölzer.
Das Ganze in der Druckkammer zu verwenden, habe ich bisher nicht versucht, sollte hier
jemand Erfahrungen haben, wäre ich sehr an den Ergebnissen interessiert
Grüße aus Bautzen
Andreas
Du hast ein mich sehr interessierendes Thema angeschnitten.
Unter Räuchern verstehe ich auch die Einwirkung von Ammoniakdämpfen auf die Hölzer.
Das Ganze in der Druckkammer zu verwenden, habe ich bisher nicht versucht, sollte hier
jemand Erfahrungen haben, wäre ich sehr an den Ergebnissen interessiert
Grüße aus Bautzen
Andreas
- PaRay
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Re: Durchdringung von Räucherlösung im Vakuum
Lieber Joachim, lieber Andreas
der Test mit Ammoniak in der Druckkammer läuft gerade!
Ich habe typische Hölzer, wie Eiche, Rüster, Mammutbaum usw. genommen, aber auch atypische wie Goldregen, Essigbaum, Nuss, Kirsche usw.
Parallel impfe ich Hölzer mit wenig oder gar keiner Gerbsäure in meiner Vakuumkammer im Gerbsäurebad, um sie danach zu räuchern, wenn die Druckkammer wieder frei ist.
Den Begriff Räuchern lese ich oft, wenn die Essiglösung im Spiel ist. Das Wort "Beizen" finde ich hier aber treffender, danke Joachim! Der Begriff hatte mir gefehlt, als ich den Bericht geschrieben habe.
Jetzt brauche ich noch eine griffige Bezeichnung für die Stahlwolle- / Essigessenz-Lösung. Vorschläge?
Liebe Grüße
Paul
P.S. die Zahlen bei den Holznamen entsprechen Punzierungen auf den Hölzern, damit ich sie nach dem Räuchern noch zweifelsfrei zuordnen kann.
Nicht auf den Fotos sind: Eiche, fest, Langholz #1 / Birne #2 / Eiche, gestockt, Langholz #6 / Eiche, fest, Querholz #11
der Test mit Ammoniak in der Druckkammer läuft gerade!
Ich habe typische Hölzer, wie Eiche, Rüster, Mammutbaum usw. genommen, aber auch atypische wie Goldregen, Essigbaum, Nuss, Kirsche usw.
Parallel impfe ich Hölzer mit wenig oder gar keiner Gerbsäure in meiner Vakuumkammer im Gerbsäurebad, um sie danach zu räuchern, wenn die Druckkammer wieder frei ist.
Den Begriff Räuchern lese ich oft, wenn die Essiglösung im Spiel ist. Das Wort "Beizen" finde ich hier aber treffender, danke Joachim! Der Begriff hatte mir gefehlt, als ich den Bericht geschrieben habe.
Jetzt brauche ich noch eine griffige Bezeichnung für die Stahlwolle- / Essigessenz-Lösung. Vorschläge?
Liebe Grüße
Paul
P.S. die Zahlen bei den Holznamen entsprechen Punzierungen auf den Hölzern, damit ich sie nach dem Räuchern noch zweifelsfrei zuordnen kann.
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Re: Durchdringung von Räucherlösung im Vakuum
Paul, was hälst du von:
" FERRESSIGUNG"
Gruß aus der Wersestadt
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Der krumme Baum lebt sein Leben.
Der gerade Baum wird zum Brett.
( aus China)
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Re: Durchdringung von Räucherlösung im Vakuum
ich bin für Sauerholz...
Grüße vom Feierabenddrechsler Joachim
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- Didi Holzwurm
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- Name: Dietmar Stelzl
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- Wohnort: Koblach / Ried 10a
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Re: Durchdringung von Räucherlösung im Vakuum
Servus Paul
Hab auch schon mal mit verschieden Hölzer Experimentiert . Bin schon auf dein Resultat gespannt.
"Brüniert" wäre mein Vorschlag.(Essig-Stahl-beize)
Liebe Grüße Didi
Hab auch schon mal mit verschieden Hölzer Experimentiert . Bin schon auf dein Resultat gespannt.
"Brüniert" wäre mein Vorschlag.(Essig-Stahl-beize)
Liebe Grüße Didi
Liebe Grüße aus dem Ländle.
Didi
Didi
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- Beiträge: 250
- Registriert: Freitag 28. Februar 2020, 15:35
- Name: Wolfgang
- Drechselbank: Hager
Re: Durchdringung von Räucherlösung im Vakuum
Geringer Effekt:
Vakuum: Luftleerer oder Gasleerer Raum. O.K. wenn das Vakuum nicht 100%ig ist, bleibt halt noch ein geringer Gasanteil übrig, jedenfalls deutlic h weniger als bei normalem Druck, damit dürfte auch der erhoffte Effekt geriner ausfallen als bei Normaldruck. Es könnte auch sein, dass die Beize bereits bei Raumtemperatur zu sieden beginnt, der dann entstehende Dampf wird durch die Pumpe schnell entfernt.
Vakumtränken(bei google zu finden) kenne ich nur aus der Elektrotechnik: Dabei werden Wicklungen von Motoren oder Transformatoren mit Lack getränkt.
Wolfgang
Vakuum: Luftleerer oder Gasleerer Raum. O.K. wenn das Vakuum nicht 100%ig ist, bleibt halt noch ein geringer Gasanteil übrig, jedenfalls deutlic h weniger als bei normalem Druck, damit dürfte auch der erhoffte Effekt geriner ausfallen als bei Normaldruck. Es könnte auch sein, dass die Beize bereits bei Raumtemperatur zu sieden beginnt, der dann entstehende Dampf wird durch die Pumpe schnell entfernt.
Vakumtränken(bei google zu finden) kenne ich nur aus der Elektrotechnik: Dabei werden Wicklungen von Motoren oder Transformatoren mit Lack getränkt.
Wolfgang