Drechseln und Kunsthandwerk - German-Woodturners *Forum Sauerland*

Hallo zusammen,

ich bin auf der Suche nach einem Drehstahlhalter 16x16mm für Wendeplatten mit einer möglichst spitzen Form um damit Holzteile zu drechslen
Hat einer von euch Erfahrungen mit Standardwendeplatten die für Metaldrehbänke benutzt werden?
Gibt es solche auch für Holz? bin leider im Netz nicht fündig geworden.
Oder eignen sich Wendeplatten für Alu auch für die Holzbearbeitung?
Kennt jemand einen guten Werkzeug-Onlineshop der solche Teile nicht nur verkauft sondern auch gute Erklärungen zu seinen Produkten bietet?

Fragen über Fragen ;)

Gruß
Bernd

hallo Bernd ,
für Hartholz gehen HM - Wendeplatten für Alu ganz gut , ein Beispiel :
http://www.ebay.de/itm/10-X-ALU-VCGT-16 ... 20ddbc024f
Normale Wendeplatten für Eisenbearbeitung kannst du vergessen , die mahlen wohl nur Holzmehl runter . Ich arbeite mit den VCGT - Alu Platten und mit runden HSSE - Wendeplatten die ich mir selbst schärfe/nachschärfe , das entspricht dann Tassenstählen in klein .
Erklärungen werden Onlineshops wohl nicht groß bieten da die Holzbearbeitung mit Alu - Platten eher untypisch ist . Einen Halter für VCGT - Platten mit entsprechenden Alu - Platten kann man leicht bei Ebay finden .
Im Prinzip ist das freie Formen von Profilen mit solchen Platten eher Pfusch , ich nutze die Platten nur mit Zwangsführung , also mit Kreuzsupport und Kugeldrehapparat .
Was hast du denn genau vor ?
Grüße
Andreas

Hallo Bernd,

mit Schneidplatten für Alu habe ich gute Erfahrungen gemacht, z. B. in Hartmetallausführung für die Bearbeitung von Mooreiche.
Wie Andreas bereits ausführte sind Schneidplatten für Stahlbearbeitung nicht geeignet, da sie wegen dem großen Schneidenwinkel nur schaben.
Ich benutze die Schneidplatten frei geführt, montiert auf eine Haltestange, genauso wie die Tassenstähle von FRitz RS.

Gruß vom Weserbogen
Jürgen

hallozusammen

@ Bernd

Für meine Hapfo mit Kopiereinrichtung habe ich hauptsächlich diese Messer eingesetzt:



Der Vorschneider hat immer die gleiche Form.
Je nach Ø und Kontur hat das Fassonmesser unterschiedliche Anschliffe.



Das spätere Schleifen war danach erträglich.

Was Jürgen vorher schrieb kann ich nur bestätigen.
Sehr gute Ergebnisse sind auch mit Tassenstählen möglich.
Allerdings brauchst Du dafür eine spezielle Halterung für Deine Kopiereinrichtung.
Komm nächste Woche vorbei, suche den richtigen Tassenstahl aus und wir "basteln" dann gemeinsam die Halterung ;)

Hier die Bilder nochmal größer (und für die nicht angemeldeten).....
http://abload.de/img/scannen00203sb9k.jpg
http://abload.de/img/scannen0021kzbmq.jpg


Einen sonnigen Gruß aus Soest
von Reinhard

Hallo Andreas, Hallo Jürgen,

das ist genau die Form die ich gesucht habe, aber nicht finden konnte weil ich die genaue Bezeichnung nicht kannte.
Leider scheint es die nur im 10er Pack zu geben ... ein oder zwei hätten mir zum Ausprobieren ja erstmal genügt. ;)
Ich will die Stähle nicht frei führen sondern auf meinem Drechselautomaten einsetzen. Eine Hempel CKE 15, die hat 2 hydraulische Supporte auf dem 1. sitzt eine Scheibenfräser und auf dem 2. ein Schleifaggregat. Für den 2. Support habe ich mir einen Werkzeughalter bauen lassen um dort ganz normale Drehstähle aufspannen zu können um damit dann feinere Konturen drehen zu können als ich es mit dem Scheibenfräser kann.

https://www.youtube.com/watch?v=MoM1TdN61Z0
am Ende des Videos kann man das Schleifband relativ gut erkennen
Das Video ist nicht von mir zeigt aber die gleiche Maschine

Hallo Reinhard
Ich hab fast die gleichen Stähle noch von meiner Killinger, allerdings sehen meine etwas anders aus in der Schneidengeometrie .. wenn ich mal wieder zu Dir komme, dann bring ich meine Stähle mal mit und wir halten sie mal nebeneinander ;)

Danke für die Tips

Gruß
Bernd

Hallo Bernd ,
ich würde einen HSS - Spitzstahl vorschlagen :
http://www.killinger.de/shpSR.php?A=369&p1=641
HSS ist einfach "schärfer" als Alu - HM Wendeplatten , dafür muß man sie öfter nachschärfen . Wenn du viel Geld hast gibt es auch Spitzstähle ais Stellite/Tantung , die haben bei gleicher Schärfe eine längere Standzeit .
Die Stähle auf den Fotos von Reinhard waren mal Spitzstähle die aber "total verschliffen" sind , ich weiß nicht zu was die zuletzt eingesetzt wurden .....
@Reinhard : Fassonstähle sind Stähle in denen das Profil eines kleinen Drehteils eingearbeitet ist und haben mit Spitzstählen nichts zu tun .
Ein richtig geschärfter Spitzstahl hat vorne eine kleine Verrundung mit ca. 0,5 mm Radius . Die Seiten des Spitzstahls schneiden das Stirnholz weg und der Radius erzeugt die Oberfläche des Werkstücks . Ein Spitzstahl der "einfach spitz angeschliffen wird" wird böse auf der Holzoberfläche rumkratzen .
Man könnte auch sagen : im Prinzip arbeitet ein Spitzstahl vorne ( wo die Holzoberfläche entsteht ) wie ein ganz kleiner Mini -Tassenstahl .
Richtige Tassenstähle haben eine Durchmesser ab ca. 25 mm und erzeugen ( gut geschärft ! ) sehr gute Oberflächen , in dem Beitrag im gelben Forum habe ich Tassenstähle aus meiner Werkstatt fotografiert :
http://www.drechsler-forum.de/phpbb/vie ... enst%E4hle
Grüße
Andreas

Bernd,

ich habe so einiges durchprobiert.
Wendeplatten, speziell für Metall, kannst Du zum Holzdrehen vergessen.
Wenn Du Stähle im Kopierautomaten einsetzen willst, sind die Spitzstähle gut, weil du auch in tiefe Ecken kommst. (Wenn Du spitze Tiefen hast). Da würde ich kein HM nehmen.
Zum gerade Glattdrehen sind einige Alu-Wendeplatten brauchbar.
Wichtig ist die Beachtung der Temperaturfestigkeit bei hohen Tempi. Dann ist HM deutlich im Vorteil.
Wie schon gesagt, sind HSSE unds auch Stellite für die Oberflächengüte besser, als HM

Deine Frage war recht allgemein gehalten.
Ich mache das so, daß ich mir für jede Anwendung einen Stahl passend schleife.
Auch HM-ALU-WP schleife ich oft um. Kein Problem mit Dia-Scheibe.

Wenn Du Zeit und Lust zu einer Tour nach RS hast, könnten wir Versuche machen.

Gruß Fritz