Trauer um zwei Hunde und ein Ameisennest
Verfasst: Montag 7. Mai 2018, 08:29
Hallo Holzfreunde,
dass wir Drechsler immer mal wieder gebeten werden, Urnen für die Asche verstorbener Menschen zu drehen, ist nichts Außergewöhnliches mehr. Ich habe mich gezwungen gesehen, schon einige Urnen für sehr nahe Mitglieder meiner Familie und meiner Freunde zu drechseln; in einem Fall hatte sich eine bereits vom nahendem Lebensende gezeichnete Freundin bei mir im Holzlager sehr gründlich das dafür vorgesehene Holz ausgesucht.
Neulich meldete sich bei mir eine Frau, die eine Urne für zwei ihrer verblichenen Freunde wünschte - für zwei eingeäscherte große Hunde. Das habe ich als Hundehalter akzeptiert und ernst genommen.
Die Urne für die beiden Tiere ist recht groß: 270 mm hoch und 200 mm breit bei einer Wandstärke von 14 mm. Ich wählte als Material eine 900 mm messende Wurzelknolle Scheinzypresse (Chamaecyparis lawsoniana) und erlebte nach dem ersten Schnitt mit der Kettensäge eine unerwartete Tragödie. In der Knolle hatte von außen nicht erkennbar ein Ameisenvolk der größten heimischen Art Rossameise (Camponotus ligniperda) ein eindrucksvolles Nest aus Hunderten Gängen und Höhlen genagt. Das Nest und damit die Existenz dieses tausendköpfigen Ameisenvolkes war damit zerstört. Die fast 15 mm großen Insekten ergriffen die Flucht. Wohin? In meinem Holzlager haben sie eine Auswahl. Die Ameisen hinterließen mir spannende Gebilde (siehe Foto).
Für die Urne musste ich dann eine weitere Wurzelknolle aufschneiden.
Die Arbeit drechselnder Holz- und Tierfreunde ist gelegentlich tief berührend.
Freundliche Grüße von Peter Gwiasda
(Ausgehöhlt habe ich die Urne erst mit einem 60mm-Bohrer und dann wechselweise ausschließlich mit einem geraden Haken für den Boden und einem gekröpften Haken für die Wand. Der Deckel ist aus Wildkirsche)
dass wir Drechsler immer mal wieder gebeten werden, Urnen für die Asche verstorbener Menschen zu drehen, ist nichts Außergewöhnliches mehr. Ich habe mich gezwungen gesehen, schon einige Urnen für sehr nahe Mitglieder meiner Familie und meiner Freunde zu drechseln; in einem Fall hatte sich eine bereits vom nahendem Lebensende gezeichnete Freundin bei mir im Holzlager sehr gründlich das dafür vorgesehene Holz ausgesucht.
Neulich meldete sich bei mir eine Frau, die eine Urne für zwei ihrer verblichenen Freunde wünschte - für zwei eingeäscherte große Hunde. Das habe ich als Hundehalter akzeptiert und ernst genommen.
Die Urne für die beiden Tiere ist recht groß: 270 mm hoch und 200 mm breit bei einer Wandstärke von 14 mm. Ich wählte als Material eine 900 mm messende Wurzelknolle Scheinzypresse (Chamaecyparis lawsoniana) und erlebte nach dem ersten Schnitt mit der Kettensäge eine unerwartete Tragödie. In der Knolle hatte von außen nicht erkennbar ein Ameisenvolk der größten heimischen Art Rossameise (Camponotus ligniperda) ein eindrucksvolles Nest aus Hunderten Gängen und Höhlen genagt. Das Nest und damit die Existenz dieses tausendköpfigen Ameisenvolkes war damit zerstört. Die fast 15 mm großen Insekten ergriffen die Flucht. Wohin? In meinem Holzlager haben sie eine Auswahl. Die Ameisen hinterließen mir spannende Gebilde (siehe Foto).
Für die Urne musste ich dann eine weitere Wurzelknolle aufschneiden.
Die Arbeit drechselnder Holz- und Tierfreunde ist gelegentlich tief berührend.
Freundliche Grüße von Peter Gwiasda
(Ausgehöhlt habe ich die Urne erst mit einem 60mm-Bohrer und dann wechselweise ausschließlich mit einem geraden Haken für den Boden und einem gekröpften Haken für die Wand. Der Deckel ist aus Wildkirsche)