Armreif drechseln, aber wie?

[BlueWood]

Hallo zusammen,

einige von Euch haben doch bestimmt schon einmal einen (oder auch mehrere) Armreife gedrechslt. :)

So einen chicen Holz-Armreif würde ich auch gerne einmal machen, weiß aber nicht genau wie ich es anstellen soll? :roll:

Kann mir villeicht jemand mal detailliert erklären, gerne auch mit Bildern, wie das von Statten geht? :prost

Aber wenn möglich, bitte eine "relativ einfache Vorgehensweise", ohne z.B. das ich erst zig Hilfsfutter drechseln muss oder ähnliches, ich möchte erst mal "nur" ein bis zwei Armreife drechseln, und (noch) keine Serienproduktion anfangen.
Ist das möglich? :?:

[Drechselfieber]

Blue,

Bilder sagen mehr als Worte.

Hier ein Link für dich und davon gibt es bestimmt noch mehr hilfreiche Hinweise im Internet.

http://www.b-cremer.de/Holz/Drechseln/D ... eifen.html

Das Beste ist, seine Spannmethoden selbst zu entwickeln, das bring einem das
alte Handwerk viel näher und man hat auch Erfahrungen für künftige Projekte.

Für dich noch mal der Hinweis, gehe zu jemandem der es kann :) :) :) .

[smithgermany]

Eine Stunde für ein Armreifen....wow. Der wird teuer.

[Ludwig]

Tja,

alles geht nicht ruckizucki oder in 15 Minuten, wenn es handwerklich ordentlich ausgeführt sein soll !

MfG
Ludwig

[Günni's Welt]

Hallo Blue,
...und alle anderen die gerne Armreifen drechseln möchten.
In der Holzwerken von November/Dezember 2011 ist ein Bericht von Peter Gwiasda über das Armreif drechseln. Es werden auch zwei, wie ich finde, tolle Spannfutter (zum selbermachen) gezeigt.

[smithgermany]

Ludwig ich gebe Dir Recht nur so toll war auch das Ergebnis nicht...

[BlueWood]

Eine Stunde für ein Armreifen....wow. Der wird teuer.

Aaaach was Brian, wie Albert Einstein schon sagte: "Alles ist relativ" :mrgreen:
Ich wäre schon froh, wenn ich "nur" eine Stunde dafür brauchen würde. :roll: ich denke mal, das ich dafür einige Zeit länger benötige. :roll:
Und zwar ohne die Zeit dazuzurechnen die ich erst einmal für die diversen Hilfsfutter benötige.
Das ist aber auch gar nicht schlimm, da ich ja kein Speeddrechsler bin, sondern das Ergebnis soll mir gefallen und dessen Herstellung Spaß machen. :)
Und die leuchtenden Augen und die Freude des beschenkten Mädchens über den Armreif, wiegen die, wie viele auch immer, benötigten Stunden alle mal auf :razz: .....wenn es dann mal soweit ist.

[smithgermany]

Ja ist schon klar aber wenn der damit Geld verdienen will muss er es teuer verkaufen.

[Mephy]

Hallo BlueWood,
Man nehme ein Stück Holz, drehe es zylindrisch auf ca. 90mm d, steche oder bohre einen Durchmesser von 60 – ca. 72mm (Handgelenkdurchmesser) aus, Bearbeite den Ringrohling zuerst innen, spanne ihn dann von innen und arbeite ihn aussen fertig! So einfach geht das. Denke daran, die Oberfläche sollte "Schweissresistent" behandelt sein! Und da Bilder mehr als Worte sagen den Arbeitsgang bebildert.
Gruss Mephy

[Drechselfieber]

Danke Mephy für die Doku ohne Holzspannfutter.

... und mir bleibt nur die Frage nach dem Mittelchen das "Schweissresistent" macht.

[Helmut-P]

Hi Mephy,

vielen Dank für die tolle Anleitung mit den Bildern dazu. Leider geht das mit meinem Spannfutter (Multistar DUPLEX) nicht so. Zumindest ist mir noch kein Trick eingefallen, wie ich das hinbekommen kann. Die gezeigten Armreife sind sehr schön und motivieren, das mal auszuprobieren .

Freundliche Grüße
Helmut

[BlueWood]

Hey Mephy,

vielen Dank für die Beschreibung und die Bilder.
Und was soll ich Dir sagen, genau so dachte ich mir das auszuprobieren, ohne irgendwelche, Zusatzarbeiten oder Hilfsfutter.
Ich habe sogar schon 2 Kreisschneider (68mm + 100mm) für die Rohlingbearbeitung zum Holz gelegt. :)
Aber welches ist der "richtige" Lack, also der Schweiss resistente, den Du meinst, hast Du nen Vorschlag?
Btw. Dein Rosenholzarmreif sieht super klasse aus, so ein tolles Holz hätte ich auch gerne mal, ich werde den ersten Versuch mit Kirsche versuchen. :)

[Mephy]

Antworten zu den Fragen von Hartmut und Matthias:

Ich selber verwende einen Zweikomponenten-PU Lack mit dem ich die besten Erfahrungen gemacht habe; zum einen ist er wie gesagt Schweissresistent und zum anderen schützt er auch gut gegen mechanische Beanspruchung.
Zur Bearbeitung noch ein kleiner Typ mit grosser Wirkung:
Speziell bei sehr dünnwandigen Reifen darf man das Futter beim innen Spannen nur so schwach spreizen, dass die Backen den Reif sehr leicht berühren !!!!!!! Jedes, auch das beste Futter hat im Schneckengang etwas Spiel. Durch die Fliehkraft bei der Rotation werden sich also die Spreizbacken etwas nach aussen bewegen und das Spannmoment verstärken. Wenn zuvor zu stark gespannt war springt die „Freude“ leider zum „Ärger“!

P.S. Armreife sollten zum Handgelenk passen! Ein Reif sollte ganz satt über das Handgelenk gleiten. Wenn er zu gross ist, und er in Richtung Handwurzel beim Tragen vor rutscht, wird aus der Freude beim Tragen die „Qual“ ! – Es stellen sich nach ca. 20 Minuten Krampferscheinungen ein. Also bitte aufgepasst – Armreife sind doch nicht so einfach.

Gruss Mephy

[BlueWood]

Hi,

wollte nur mal schnell Vollzug melden ....oder anders gesagt: "Habe fertig" :mrgreen:

Der 1. Armreif ist fertig :) .....nicht 100% und auch nicht ganz so wie gedacht, aber nun weiß ich wenigstens wie ich den nächsten angehen muss und wo/was/wie ich anders machen muss.
Morgen gibts dann ggf. nen kleinen Baubericht.

Technische Daten:
Holz: Kirsche
Innen :drm: : 75mm
Außen :drm: : 92mm
Wandstärke: 8,5mm
Breite: 23mm
Oberflächenbehandlung: Danish-Oil

Und so sieht er aus:

[emcolorch]

ich find den klasse

Gruß Stefan